Erfolg für Schüchterne
Hilfe, ich bin schüchtern und introvertiert.
Wie lautet das Zauberwort für mein Glück und Erfolg in der Arbeitswelt?
Die Natur macht es vor: wer das lauteste Organ, oder Erscheinung hat, hat am ehesten Erfolg in den eigenen Bemühungen.
Und spätestens, wenn man sich eine neue Arbeitsstelle oder einen neuen Auftraggeber suchen möchte, stellt man sich die Frage, wie man sich selbst als eher introvertierter Mensch, gegen all die anderen durchsetzen kann, die vielleicht mit vehementem Präsenz versuchen sich ins rechte Rampenlicht zu bringen.
Gott sei Dank ist mittlerweile jedoch durchaus auch bekannt geworden, dass brüllen nicht gleichzusetzen ist mit Recht haben. Und Kompetenz äußerst wenig mit Lautstärke und oder Optik zu tun hat.
Menschen, die nicht so gerne im Mittelpunkt stehen, können sich genauso behaupten. Wie geht das nun?
Um das Ganze zu verschaubildlichen spielen wir doch einfach mal eine mögliche Situation durch: Zwei Menschen, mit ähnlichen Kompetenzen stehen in einem konkurrierendem Verhältnis. Der eine ist extrovertiert, der andere nicht. Beide sitzen an derselben Aufgabe. Während einer ständig erzählt, was er gut macht, ist der andere zurückhaltend.
Beide machen ihre Sache ganz gut – haben ja beide eine ähnliche Kompetenz – und beide machen auch ein paar Fehler.
Während der extrovertierte Mensch, der vorher über seine Stärken gesprochen hat um sich besser zu positionieren, jetzt seine Verfehlungen verschweigt, kommt die Stunde des Introvertierten: Zeit (vielleicht auch ganz leise) zu sagen, ja, ich habe da einen Fehler gemacht. Und ich sehe ihn auch. Aber ich nutze meine Kompetenz, damit ich es wieder hinbiegen kann und arbeite zuverlässig weiter.
Und das ist es was den Unterschied macht – offene Kommunikation und Zuverlässigkeit auch in schwierigen Zeiten oder unter besonderen Umständen.
Das Zauberwort lautet also: Zuverlässigkeit!
Egal ob Geschäftspartner oder Arbeitgeber, diese wissen, dass jeder von uns Fehler macht und rechnen auch damit. Es geht einfach mal was schief. Selbst- und oder fremdverursacht. Das Verhalten danach zeigt, ob wir ein Mensch sind, mit dem man gerne Geschäfte macht, oder als Arbeitnehmer beschäftigt. Was nutzt der am lautesten schreienden Hahn, wenn er das immer zur falschen Zeit macht?
Zuverlässigkeit mag nicht das aufregendste Wort der Welt sein. Aber in der Zusammenarbeit mit jemandem das GEWICHTIGSTE.
Zuverlässigkeit bedeutet nicht sich selbst lautstark in den Mittelpunkt zu rücken, sondern da zu sein. Schon auch in der Kommunikation. Selbst, wenn man keine Lösung parat hat, wenigstens kurz dem anderen zu signalisieren, ja, ich habe deine Mail bekommen und ich arbeite daran.
Termine einzuhalten und Feed Back zu senden. Sich bei Deadlines – auch wenn man diese nicht einhalten kann – mindestens zu melden.
Misserfolge und Erfolge zu resümieren. Oder auch Vorstellungs- und Verhandlungsgespräche. Sich zumindest beim Gegenüber für die Zeit zu bedanken. Auch, wenn es das eine oder andere gab, was nicht 100% gepasst hat.
Diese Ehrlichkeit gibt sowohl dem Auftrag-, als auch Arbeitgeber Sicherheit. Eine Sicherheit zu wissen woran man ist. Bei dem Menschen und bei dem Auftrag oder der Aufgabe. Und Sie werden sehen, wie die Türen für Sie aufgehen. Offene und unaufgeregte, dafür zuverlässige und ehrliche Kommunikation. Jeder schätzt so einen Ansprechpartner. Ob als Arbeitnehmer oder als Geschäftspartner. Und letzten Endes gelangt dann derjenige, der am zuverlässigsten kommuniziert zum Erfolg. Ganz ohne auf die Pauke hauen zu müssen.