Die bis dahin eher stiefmütterlich behandelte Digitalisierung erhielt damit sogar in Deutschland Einzug. Laptops wurden beschafft und Zugänge ermöglicht. Und siehe da: was undenkbar erschien, klappte dann irgendwie doch. Nun ist es an der Zeit die nächste Hürde zu schaffen. Und zwar das gleichzeitige miteinander arbeiten im Team und an einem Projekt.
Und das ist dann auch der Unterschied zwischen „Teamarbeit“ und „kollaborativem Workflow“.
Während bei der herkömmlichen Teamarbeit die einzelnen Personen eher nebeneinanderher gearbeitet haben, ziehen bei einer Kollaboration wirklich alle an einem Strang, und zwar gleichzeitig. Dadurch ergibt sich eine massive Zeitersparnis und eine bestmögliche Verteilung von Kompetenzen.
Grundlage des kollaborativen Arbeitens ist eine geeignete Software Struktur. Oder andersherum: Das Projekt wird nicht starten können, wenn sich die Partizipierenden ihre Arbeitsergebnisse via Mail schicken müssen und nicht gleichzeitig auch Zugriff auf die Dateien haben. Jeder, der an dem Projekt arbeitet benötigt einen Zugang mit entsprechender Rechteverteilung.
Und nun kommen wir zum zweiten Knackpunkt: Die Rechteverteilung geht nämlich mit der Kompetenz einher. „Kompetenz“ hier bitte ohne Wertung an diesem Punkt zu verstehen. Nicht immer ist das so einfach gestrickt, wie beispielsweise in einer Marketingagentur, wo sich diese oft sehr einfach ermitteln lassen (Redakteur, Grafikdesigner oder Kundenberater, beispielsweise).
Nein, viele Unternehmen müssen sich ganz genau überlegen, wer wofür zuständig ist. So, dass keine Dopplungen entstehen. Und wenn, dann nur gewollte.
Durch diese Zuweisung von Kompetenzen entstehen die nächsten Vorteile.
Hierarchien werden flacher und dadurch, dass alle an einem Projekt arbeiten fühlt sich nicht nur der Einzelne mit dem Team verbunden, nein, er ist es auch.
Fortschritte sind für alle Beteiligten sofort sichtbar und die verbleibenden Aufgaben – um das kollektive Ziel zu erreichen – ebenfalls.
Manchmal ändern sich dann sogar die vergebenen Kompetenzen. Oftmals zeigen sich versteckte Stärken – oder auch Schwächen – direkt im Projektablauf. Es werden im permanenten Austausch nicht nur Ideen schneller entwickelt, sondern auch die Modifizierung dieser kann schneller erfolgen.
Und gerade die Reaktionsfähigkeit bei dem Auftreten von Problemen ist durch die direkte Zusammenarbeit viel besser. Tätigkeitsbereiche sind transparent abgebildet und damit auch Verschiebungen in der Zuständigkeit.
Heißt, das kollaborative Arbeitsmodell kann, sowohl für jeden Beteiligten als auch für Unternehmen eine echte Bereicherung sein, wenn die Grundlagen der Technik stimmt und die Projektbeteiligten keine Profilierungs-Bedürfnisse verspüren. Also Kooperation statt Kollaps.